Manchmal werden Pläne im letzten Augenblick von der Realität eingeholt– und manchmal wird eine Glücksmomentefahrt dadurch noch bedeutsamer. Als unsere Glücksmomentefahrer Jürgen und Wolfgang Mitte November gegen 13:00 Uhr in Gärtringen eintrafen, erwartete sie eine traurige Nachricht: Der Ehemann unserer Fahrgästin war in der vergangenen Nacht im Hospiz in Nagold verstorben.
Doch für unsere Fahrgästin war es ein großes Anliegen, ihren Ehemann noch einmal zu sehen und sich persönlich von ihm zu verabschieden. Und so machten wir uns trotz der veränderten Lage auf den Weg nach Nagold. Gerade in Momenten wie diesen zeigt sich, wie bedeutungsvoll und menschlich unsere Aufgabe ist.
Mit Fürsorge und Aufmerksamkeit
Da Frau H. körperlich stark eingeschränkt ist, brachten Jürgen und Wolfgang sie mithilfe des Tragestuhls sicher aus dem ersten Obergeschoss zum Fahrzeug. Während der gesamten Fahrt stand Jürgen ihr fürsorglich und aufmerksam zur Seite – ein leiser, aber tröstlicher Beistand in einer Situation, in der Worte kaum genügen.
Am Hospiz in Nagold wurden wir bereits erwartet. Die Mitarbeitenden empfingen uns mit großer Herzlichkeit und aufrichtiger Anteilnahme. In einem liebevoll gestalteten Abschiedsraum und in würdevoller Atmosphäre hatte die Familie den Raum und die Zeit, sich in aller Ruhe von ihrem Ehemann und Vater zu verabschieden.
Dankbarkeit für einen würdevollen Abschied
Gegen 15:00 Uhr traten wir die Rückfahrt an und brachten unsere Fahrgästin wohlbehalten wieder nach Gärtringen zurück. Die gesamte Familie zeigte sich sehr dankbar, dass es trotz der erheblichen körperlichen Beeinträchtigung möglich war, diesen letzten persönlichen Moment des Abschieds zu erleben. Diese Fahrt hat uns einmal mehr gezeigt: Glücksmomente sind nicht immer fröhliche Momente. Manchmal sind es stille, würdevolle Augenblicke des Abschieds, die genauso wertvoll und wichtig sind.