Inselgeschichten und Bodenseewind
Ein unvergesslicher Tag auf der Insel Reichenau
Am 24. Juli stand endlich unser lang ersehnter Seniorenausflug zur Insel Reichenau auf dem Programm – und das Interesse war überwältigend. Der Bus war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Mit guter Laune stiegen alle Gäste pünktlich in den Bus und los ging die Fahrt in Richtung Bodensee.
Schon während der Anfahrt war die Stimmung bestens. Die Vorfreude auf die Insel Reichenau – UNESCO-Weltkulturerbe und bekannt für ihre faszinierende Geschichte und landschaftliche Schönheit – war deutlich spürbar. Nach einer angenehmen Fahrt überquerten wir den Damm, der das Festland mit der Insel verbindet, und wurden von der einzigartigen Atmosphäre der Reichenau empfangen. Die grüne Insel im Bodensee zeigte sich allerdings erst mal mit Regen und grauem Himmel.
Gleich zu Beginn erwartete uns eine Inselführung mit dem Bus unter dem Motto „Das geht auf keine Kuhhaut“. Unsere Reiseleiterin, eine echte Kennerin der Reichenauer Geschichte, nahm uns mit auf eine unterhaltsame Zeitreise. Sie erzählte mit viel Charme und Witz von mittelalterlichen Mönchen, sagenhaften Begebenheiten und kuriosen Inselbräuchen. Viele der Geschichten waren so unglaublich, dass man tatsächlich sagen musste: „Das geht auf keine Kuhhaut!“ – ein geflügeltes Wort aus alten Zeiten, das hier wunderbar passte.
Während der Rundfahrt fuhren wir durch die verschiedenen Ortsteile der Insel – Oberzell, Mittelzell und Niederzell – und lernten viel über die traditionelle Gemüse- und Kräuterwirtschaft, die bis heute eine wichtige Rolle spielt. Auch über das Kloster Reichenau, das im Mittelalter eines der bedeutendsten geistigen Zentren Europas war, erhielten wir spannende Einblicke. Ein besonderer Höhepunkt war der Stopp an der Hochwart, dem höchsten Punkt der Insel. Von dort oben hatten wir einen atemberaubenden Rundumblick über den Bodensee, bis hin zu den Alpen am Horizont.
Zum Abschluss unserer Inselrundfahrt, der Regen hatte zwischenzeitlich nachgelassen, besuchten wir die Kirche Sankt Georg, ein echtes Juwel der romanischen Baukunst. Besonders beeindruckend waren die gut erhaltenen Wandmalereien aus dem 10. Jahrhundert, die biblische Szenen auf eindrucksvolle Weise darstellen. Unsere Führerin erklärte uns deren Bedeutung mit viel Fachwissen. Nach so vielen Eindrücken und Geschichten kehrten wir mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck wieder zurück in den Bus.
Zum Mittagessen kehrten wir im Restaurant „zum alten Messmer“ ein, das ganz in der Nähe des malerischen Jachthafens der Insel liegt. In gemütlicher Atmosphäre wurden wir mit regionalen Spezialitäten verwöhnt. Gestärkt und in bester Stimmung nutzen viele die Gelegenheit, einen kleinen Verdauungsspaziergang entlang des Jachthafens zu unternehmen. Auch das Wetter zeigte zwischenzeitlich einsehen: Die Sonne strahlte vom Himmel, das Wasser glitzerte und ein leichter Sommerwind sorgte für Frische. Wer mochte, besichtigte auch die gegenüberliegende Kirche.
Bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken ließen wir den Tag Revue passieren. Am späteren Nachmittag fuhren wir mit dem Bus wieder zurück Richtung Calw. Am Abend trafen wir wieder wohlbehalten zu Hause ein. Alle waren sich einig: Es war ein rundum gelungener Ausflug – voller Entdeckungen, schöner Natur, interessanter Geschichte und nicht zuletzt guter Gesellschaft.
Herzlichen Dank an alle, die diesen Tag mit organisiert und möglich gemacht haben!
Kirsten Kastner